Pressemitteilung vom 09.12.2021 Hamburg.
Angesichts von ärztlichem und Pflegepersonal am Limit sowie Patienten, die per Hubschrauber in andere Krankenhäuser ausgeflogen werden müssen und planbaren Operationen, die abermals verschoben werden müssen, erklären sich die im Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) organisierten niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken. „Es sind dramatische Bilder, die diese Adventszeit bestimmen“, erklärte der BNC-Vorsitzende Jan Henniger: „Die in den Kliniken tätigen Kolleginnen und Kollegen stecken in einem Dilemma. Sie versuchen, den Kollaps der Krankenhäuser infolge der vielen Covid-Patienten zu verhindern und gleichzeitig für die vielen Erkrankten und Verletzten ohne Covid zu sorgen, von denen es auch in dieser Zeit mehr als genug gibt.“
Die niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen im BNC stehen bereit, in Absprache mit den Kliniken Patienten mit chirurgischen Erkrankungen und ambulanten Operationen zu übernehmen. Dabei werden sie unterstützt von ihren Medizinischen Fachangestellten, die der Politik übrigens nicht mal einen Corona-Bonus wert waren. „Neben dem Impfen, woran sich unsere Kollegen fast flächendeckend beteiligen, wollen wir den Krankenhäusern auf diese Weise den Rücken freihalten, damit sie sich auf die adäquate Behandlung der schwerkranken Fälle konzentrieren können“, betonte Henniger. Schließlich hatte sich schon nach dem ersten Lockdown und dem damit verbundenen Aussetzen vieler elektiver Eingriffe gezeigt, dass das Verschieben der Behandlung vermeintlicher Bagatellen im schlimmsten Fall zu irreversiblen Schäden führt.
Der BNC mit seinen regionalen ANC ist gern bereit, an der Koordination zwischen Kliniken und niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen mitzuwirken. „Auch Patienten ohne Covid dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden!“, mahnte der BNC-Vorsitzende.
Über den BNC
Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurginnen und Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 20 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politik, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.