Pressemitteilung vom 30.01.2024 Hamburg.
Der BNC widerspricht entschieden den Standpunkten des Berufsverbands der Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) und des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie (BDC) in Bezug auf die Aufteilung der Hybrid-DRG und reagiert auf deren jüngste Presseerklärung mit großem Unverständnis.
„Für uns erscheint die vorgeschlagene Aufteilung weder sinnvoll noch als eine hilfreiche Lösung um die auftretenden Probleme bei der Abrechnung der Hybrid DRG zu lösen“, erklärt Dr. Frank Sinning, stv. Vorsitzender des Berufsverbandes der Niedergelassenen Chirurgen e.V. (BNC e.V). „Zunächst einmal ist nicht klar, ob überhaupt eine Wahlmöglichkeit zwischen Hybrid-DRG und EBM besteht, wodurch die grundlegende Annahme des gesamten Papiers fehlerhaft ist. Nach Aussagen der KBV gibt es keine Wahlfreiheit“, so Sinning weiter.
„Durch die Aufteilung der Hybrid-DRG entscheiden die Sachkosten darüber, ob eine Hybrid-DRG einen Mehrerlös im Vergleich zum EBM darstellt. Es ist unbestritten, dass die chirurgischen Implantatkosten die der anästhesiologischen Seite übersteigen. Daher erscheint eine Aufteilung ohne Berücksichtigung der Sachkosten als nicht sachgerecht“, kritisiert Sinning den Vorschlag der beiden Verbände. Zudem sei die berufliche Beziehung zwischen niedergelassenen AnästhesistInnen und ChirurgInnen äußerst vielfältig und sollten durch individuelle Vereinbarungen gelöst werden, wie es bereits erfolgreich in IV-Verträgen praktiziert würde.
„Dies mag vielleicht unerheblich sein, wenn Krankenhäuser die Hybrid-DRG abrechnen, da dort alles in einem Topf landet. Bei uns niedergelassenen Chirurginnen und Chirurgen geht das jedoch zu unseren Lasten und wird daher rundum abgelehnt“, so Sinning.
Über den BNC
Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurginnen und Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 20 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politik, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.
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