Pressemitteilung vom 02.03.2015 Hamburg.

    Nürnberg, 2. März 2015. Niedergelassene Chirurgen sind die ersten Ansprechpartner für Patienten bei jeglichen Verletzungen, bei chronischen Verläufen ebenso wie in Notfällen. Doch mittlerweile ist diese wichtige Säule der ambulanten medizinischen Versorgung selbst zum Notfall geworden, wie beim Bundeskongress Chirurgie vom 27. Februar bis 1. März 2015 in Nürnberg deutlich wurde. Der Kongressleiter Dr. Stephan Dittrich betonte: „Keine Kassenärztliche Vereinigung, keine Klinikverwaltung, keine Kammer, kein Politiker und kein Pharmakonzern hat je einen Patienten gesund gemacht. Diese Institutionen sind wichtige Dienstleister für Ärzte – und nicht umgekehrt!“ Allerdings erschwere es die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens dem Arzt, seiner originären Aufgabe gerecht zu werden und frei und unabhängig ärztlich zu handeln. Auch BAO-Präsident Dr. Axel Neumann sorgt sich um die ärztliche Freiberuflichkeit und kündigte öffentlichkeitswirksame Proteste seines Verbandes für die kommenden Monate an: „Die jüngsten gesundheitspolitischen Entwicklungen – angefangen vom Versorgungsstärkungsgesetz über die Arbeitsstättenverordnung bis hin zu immer weiter ausufernden Hygiene- und Dokumentationsauflagen – behindern die Arbeit der ambulanten OP-Zentren zum Nachteil der Patienten und bedrohen wichtige ambulante Versorgungseinrichtungen in ihrer Zukunftsplanung in den großen Städten.“

    Widerstand gegen die Abschaffung des Facharztes für Allgemeine Chirurgie

    Zur Zukunftsplanung gehört auch die Frage, wer die chirurgische Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, wenn die derzeit aktiven Chirurgen in den Ruhestand treten. Bereits der Nachwuchsmangel in der Medizin macht es Chirurgen schwer, Nachfolger auch für etablierte Praxen zu finden. Nahezu unmöglich würde eine Praxisabgabe an jüngere Nachfolger, wenn eine Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung (MWBO) wie derzeit vorgesehen in Kraft tritt. Hierzu sagte der BNC-Vorsitzende Dr. Christoph Schüürmann: „Die geplante Abschaffung des Facharztes für Allgemeine Chirurgie im Zuge der MWBO-Novellierung würde dazu führen, dass die nachfolgende Chirurgengeneration nicht die erforderlichen Qualifikationen mitbringt, um unsere Praxen zu übernehmen und die Patientenversorgung flächendeckend aufrecht zu erhalten.“ Die neu zugeschnittenen, deutlich stärker spezialisierten Facharztbezeichnungen wären inkompatibel mit der Niederlassung als chirurgischer Vertragsarzt, denn diese verlangt eine breite Ausbildung mit Inhalten aus der allgemeinen und aus der Bauchchirurgie ebenso wie aus der Orthopädie und Unfallchirurgie. „Von vielen Seiten wird behauptet, die Novellierung diene der Harmonisierung auf europäischer Ebene, doch tatsächlich gibt es in der EU keine Bestrebungen, den Facharzt für Allgemeine Chirurgie abzuschaffen.“ Schüürmann versprach seinen Kollegen, gegenüber Politik und der ärztlichen Selbstverwaltung intensiv für eine Kurskorrektur in diesem Punkt einzutreten.

    Notfälle in der Chirurgie beherrschten die fachlichen Sitzungen des Kongresses

    Das Thema „Notfall“ beherrschte aber nicht nur die politischen Debatten beim Bundeskongress Chirurgie, sondern auch die fachlichen Diskussionen: In verschiedenen Sitzungen widmeten sich Referenten aus Klinik und Praxis der Notfallversorgung in verschiedenen chirurgischen Fachdisziplinen: Das Themenspektrum umfasste Notfälle in der Gefäß-, der Leistenbruch-, der Hand- und Fuß- sowie Viszeral- und Unfallchirurgie ebenso wie proktologische und kinderchirurgische Notfälle. Mit 1.540 Teilnehmern verzeichnete der Bundeskongress Chirurgie in diesem Jahr eine neue Rekordbeteiligung. Nach sechs erfolgreichen Jahren als Kongressleiter wurde 2015 der niedergelassene Chirurg Dr. Stephan Dittrich aus Plauen aus seinem Amt verabschiedet und übergab den Staffelstab an seinen Kollegen Dr. Michael Bartsch, BNC-Vorstandsmitglied und niedergelassener Chirurg aus Roth, der den Kongress ab 2016 inhaltlich leiten wird.

    Über den BNC

    Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurginnen und Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 22 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politik, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.

    Pressestelle

    Caroline Backes presse@bncev.de

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