Am 16. und 17. März 2023 fand in Berlin der diesjährige Fachärztetag des Spitzenverbands Fachärzte (SpiFa) statt, an dem nach Angaben des Veranstalters 150 Personen vor Ort und weitere 500 virtuell teilnahmen. In seiner Begrüßung nahm der SpiFa-Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich Bezug auf die jüngsten Reformvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums und beklagte, die Ärzteschaft fühle sich „weder mitgenommen, noch wahrgenommen oder beteiligt“. Auch die Patient*innen hätten Anspruch zu wissen, was auf sie zukommt – und warum. Würden alle Reformvorhaben so umgesetzt wie aktuell geplant, prophezeite Dr. Heinrich eine Wartezeiten- und Wartelistenmedizin, weil sich niedergelassene Ärzt*innen gezwungenermaßen aus der GKV-Versorgung zurückziehen und sich stattdessen verstärkt der Privatmedizin zuwenden müssten. „Herr Lauterbach, Sie wollen doch nicht als Vater der Wartelistenmedizin in Erinnerung bleiben“, mahnte der SpiFa-Vorsitzende und forderte mehr Beteiligung: „Große Reformen gelingen nur im Konsens – und gegen die Ärzteschaft ist noch keine Reform gelungen!“

    Der online zugeschaltete Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, der die Eröffnungsrede Dr. Heinrichs verfolgt hatte und direkt im Anschluss mit einer Keynote zu Wort kam, zeigte sich betont versöhnlich und erklärte, er sei „dankbar, wie Sie die Probleme geschildert haben“. Die aus seiner Sicht drängendste Herausforderung ist der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, auch in der Facharztmedizin: „Daher brauchen wir ressourcenfreisetzende Reformen, damit wir die Versorgung gut organisieren können.“ Potenzial für eine solche Freisetzung von Ressourcen sieht der Minister allerdings nicht in der Abschaffung der vermeintlichen ‚doppelten Facharztschiene‘: „Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass wir uns angesichts des Ärztemangels die doppelte Facharztschiene nicht leisten können, diese Debatte wird immer wieder in Berlin geführt. Doch da gehe ich nicht mit. Ich bin ein großer Befürworter der freien Niederlassung für Fachärzte.“

    Doch damit nicht genug: Nach einer Aufzählung diverser Reformbausteine – u. a. Entbudgetierung in der Kinder- und perspektivisch auch Hausarztmedizin, Überarbeitung der Approbationsordnung, mehr Medizinstudienplätze, elektronische Patientenakte und Gesundheitskioske – erklärte Prof. Lauterbach: „Ich hoffe auf ein gutes Miteinander mit Ihnen und möchte, dass Sie zur Kenntnis nehmen, dass für mich die niedergelassenen Fachärzte eine ganz zentrale Säule unserer Versorgung sind. Ich sehe Ihre Leistungen jeden Tag, somit will ich alles tun, was ich kann, um diese Ressource zu pflegen und Ihnen die Arbeit zu erleichtern.“ Der Minister betonte darüber hinaus, er würde sich freuen, über die Ergebnisse des Fachärztetages informiert zu werden, damit man diese in seinem Haus auswerten könne.

    Gastgeber Dr. Heinrich zeigte sich beeindruckt von den versöhnlichen Tönen aus dem Ministerium: „Ich würde das nun einmal positiv interpretieren, als Auftakt zu einem Dialog. Ich bin ja ein positiv denkender Mensch und freue mich deshalb auf den Austausch mit dem Minister.“ Und auch bei den online Teilnehmenden fanden Prof. Lauterbachs Ideen durchaus Anklang. So schrieb eine Person im Chat: „Wirklich gute Ansätze. Aber weiß Lindner bereits von diesen Reformideen?“

    Übrigens: Unter https://fachaerztetag.spifa.de/highlights/ kann man sich alle Diskussionsrunden des SpiFa-Fachärztetages 2023 noch einmal anschauen.

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