Verletzungen des Bewegungsapparats kommen bei Kindern im Alter von 0-14 Jahren häufig vor. Etwa 80 Prozent der Knochenbrüche betreffen die oberen Extremitäten und hier vor allem den Unterarm am Handgelenk. Einer der häufigsten Gründe für oft notfallmäßige medizinische Behandlungen bei Kindern ist ein Verdacht auf Knochenbruch. Routinemäßig wird dann zunächst eine Röntgenuntersuchung durchgeführt mit vergleichsweise niedrigen Strahlendosen. Kinder sind jedoch strahlenempfindlicher als Erwachsene und Knochenbrüche kommen bei ihnen häufiger vor. Ihr Risiko für mehrere Röntgenuntersuchungen im Laufe der Zeit ist somit höher und damit auch für die Strahlenbelastung insgesamt. Fast ein Viertel aller Ärztinnen und Ärzte in Deutschland wenden bei einem Frakturverdacht bei Kindern bereits die Fraktursonografie an. Diese bietet neben dem Vermeiden von Strahlenbelastung praktische Vorteile: Mit dem Schallkopf lässt sich die Extremität in einer schmerzarmen Entlastungshaltung umfahren. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung können die Kinder bei der Ultraschalluntersuchung außerdem auf dem Schoß der Eltern sitzen bleiben. Eine anschließende Röntgenuntersuchung ist in der Regel nur notwendig, falls sich im Ultraschall ein Knochenbruch zeigt oder das Ultraschallergebnis nicht eindeutig ist.

    Um die Zuverlässigkeit der und den Nutzen der diagnostischen Fraktursonografie an den langen Röhrenknochen der Arme (Oberarm, Ellenbogen, Unterarm) bei Kindern im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung zu bewerten, hatte der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) daher das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit einer Nutzenbewertung beauftragt. Hierzu hat das Institut nun das vorläufige Ergebnis in Form eines Vorberichts bekannt gegeben. www.iqwig.de/projekte/d22-02.html Demnach sind, was Unterarm und Ellenbogen angeht, die Vorteile der Ultraschalluntersuchung deutlich – hier erkennt sie Knochenbrüche verlässlich und kann bisherige Verfahren mit Strahlenbelastung in vielen Fällen ersetzen. Wie das IQWiG betont, bietet die Fraktursonografie auch praktische Vorteile für die Betroffenen: Sie sei weniger schmerzhaft und erleichtere oft die Untersuchungssituation für alle Beteiligten. Bei vermuteten Brüchen am Oberarm sei die Datenlage hingegen weniger gut. Hier empfiehlt das IQWiG die Durchführung einer Erprobungsstudie und skizziert Eckpunkte für eine solche.

    Für die Bewertung der Fraktursonografie genügen nach Angaben des IQWiG bereits Ergebnisse aus Testgütestudien. Darin erhalten alle Kinder sowohl Ultraschall- als auch Röntgendiagnostik, um die Testergebnisse direkt miteinander vergleichen zu können. Die Metaanalyse aller Daten aus den 28 vorliegenden Studien zeigte eine Sensitivität der Fraktursonografie an Unterarm und Ellenbogen im Vergleich zur Röntgendiagnostik von etwa 95 Prozent. Dass umgekehrt bei einem von 20 Kindern mit Knochenbruch die Fraktur übersehen würde, erscheint nach Einschätzung des Instituts medizinisch vertretbar, „weil es sich um einfache Brüche handelt, die nur äußerst selten Komplikationen verursachen und in der Regel spätestens nach wenigen Tagen wegen Symptomen doch diagnostiziert werden“. Da etwa die Hälfte aller Kinder mit Frakturverdacht erfahrungsgemäß keine Fraktur haben, entfiele bei etwa jedem zweiten Kind die Belastung durch Röntgenstrahlung. Im Vergleich zur üblichen Röntgendiagnostik sieht das IQWiG daher insgesamt einen Hinweis auf einen höheren Nutzen der Fraktursonografie zur Diagnostik von Brüchen am Unterarm oder am Ellenbogen.

    Die Studiendaten zur Testgüte von Ultraschalldiagnostik bei Brüchen am Oberarm wiederum seien wegen der zu geringen Anzahl von untersuchten Kindern zwar unzureichend, um einen Nutzenhinweis zu formulieren. Allerdings lasse sich aus ihnen ein Potenzial für die Sonografie als Alternative zur Röntgendiagnostik ableiten. Deshalb hat das IQWiG in seinem Vorbericht Eckpunkte für eine mögliche Erprobungsstudie skizziert, in der die Fraktursonografie am Oberarm gegenüber der Röntgendiagnostik verglichen werden sollte. Auch dafür wäre es ausreichend, eine hohe Sensitivität nachzuweisen, nämlich dass mithilfe der Fraktursonografie Knochenbrüche verlässlich festgestellt und damit die konventionelle Röntgendiagnostik (und die damit verbundenen Nachteile) vermieden werden kann. Den Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im März 2023 veröffentlicht. Stellungnahmen zum Vorbericht werden nach Ablauf der Frist ab dem 20.09.2023 gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.

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