Nachdem der langjährige Kongresspräsident Dr. Stephan Dittrich (Plauen) 2022 seinen Abschied aus der Kongressleitung bekanntgegeben hatte, lagen Planung und Organisation in diesem Jahr erstmals bei dem BNC-Vorsitzenden Jan Henniger (Frankfurt) und seinem Stellvertreter Dr. Frank Sinning (Nürnberg). Ganz im Sinne des Kongressmottos ‚Bewährtes sichern – Neues wagen!‘ setzten sie dabei zum einen auf bewährte Formate wie das ganztägige Herniensymposium, die DGUV-zertifizierten Sitzung zur Kindertraumatologie oder das ‚Junge Forum‘ als Anlaufstelle für den chirurgischen Nachwuchs. Doch sie setzten auch eine ganze Reihe neuer Akzente, darunter z. B. eine erfreulich gut besuchte Sitzung zum Thema Nachhaltigkeit in der Chirurgie im Rahmen des Herniensymposiums und eine Neugestaltung des berufspolitischen Nachmittags.

    Bei dieser politischen Auftaktveranstaltung kamen – anders als in den Vorjahren – nicht die Vorsitzenden der beteiligten Berufsverbände mit Eröffnungsstatements zu Wort. Stattdessen entspann sich ein spannendes Gespräch zwischen Dr. Frank Sinning und den Podiumsgästen: einem niedergelassenen Facharzt (Dr. Wolfgang Bärtl vom Bayerischen Fachärzteverband BFAV), einer Medizinstudentin (Amelie Kraaz, Nürnberg) einer Vertreterin der Medizinischen Fachangestellten (Hannelore König vom Verband Medizinischer Fachangestellten VMF), einer Patientenvertreterin (Gerlinde Mathes, Patientenfürsprecherin am Klinikum Nürnberg) und einer Krankenhauschirurgin (Dr. Tanja Baumgarten, Oberärztin am Klinikum Darmstadt und aktiv im Verein ‚Die Chirurginnen‘). Es drehte sich unter verschiedenen Aspekten rund um die Frage, welche politischen Fehler aus ihrer Sicht in den vergangenen Jahren gemacht wurden und welche Erwartungen bzw. Wünsche sie für die Zukunft haben. Klar wurde, dass es in allen Bereichen an Personal und damit auch an Zeit für Zuwendung und Gespräche mit den Patientinnen und Patienten fehlt, dass medizinisches Fachpersonal unter überbordender Bürokratie ächzt und dass es gewaltiger Kraftanstrengungen bedarf, um das Gesundheitssystem als Tätigkeitsfeld für mehr Menschen attraktiv zu machen. Botschaften, die der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege aufgriff und Podiumsgästen wie Plenum seine Unterstützung – auch z. B. gegenüber dem FDP-geführten Bundesfinanzministerium – zusicherte.

    Im Rahmen der Eröffnung lenkte der BNC-Vorsitzende Jan Henniger die Aufmerksamkeit des Plenums auf eine kurzfristig ins Leben gerufene Spendenaktion der Deutsch-Türkischen Medizinergesellschaft Bayern e. V. Ihr Vorsitzender, der Nürnberger Chirurg Priv.-Doz. Dr. Resit Demir, bat um Geldspenden für die medizinische Versorgung der Opfer des jüngsten Erdbebens in der Türkei und Syrien. In Zusammenarbeit mit Apotheken und Händlern um Nürnberg hat er bereits Sachspenden wie Verbandmaterial und Desinfektionsmittel organisiert, mit den Geldspenden möchte er gezielt das Material beschaffen, das vor Ort gebraucht wird. Der Verein hat Kontonummer und ein Paypal-Konto für Spenden eingerichtet, außerdem hat er für den Zeitraum des Bundeskongresses eine Spendenbox am BNC-Stand für Bargeldspenden aufgestellt. Sämtliche Spendengelder kommen ohne Abzüge den Hilfslieferungen ins Erdbebengebiet zugute.

    Spendenkonto: Sparkasse Nürnberg, IBAN DE 87 7605 0101 0005 3573 30,
    Verwendungszweck: Erdbeben Türkei
    PayPal: Dtm.Bayern.Erdbeben@gmail.com

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