Die Wiege des Verbandes Medizinischer Fachberufe e.V. (VMF) steht in Braunschweig, denn dort wurde der Verband am 10. Januar 1963 als ‚Berufsverband der Arzthelferinnen e.V.‘ gegründet. Bei seinem Jahreskongress, der vom 14. bis 15. April 2023 in Würzburg stattgefunden hat, gab es für den VMF daher ein 60-jähriges Jubiläum zu feiern. „1963 versammelten sich elf Kolleginnen in Braunschweig und beschlossen, den Berufsverband der Arzthelferinnen e.V. zu gründen, um mit den Ärzten tarifliche Regelungen zu vereinbaren und den Mitgliedern bei Fragen und Problemen Hilfe und Beratung anzubieten. 60 Jahre später können wir auf viele Erfolge zurück- und auf viele weitere Aufgaben vorausblicken, die wir gemeinsam mit unseren Partnern erreichen wollen“, heißt es dazu auf der Homepage des VMF. Tatsächlich hat der Verband in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Tarifverträge abgeschlossen, u. a. bundesweit gültige Verträge für Medizinische und Tiermedizinische Fachangestellte mit der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA), der Vertretung der niedergelassenen Ärzte als Tarifpartner. Beim VMF heißt es dazu: „Wir sind stolz auf unsere Gründerinnen, die ihre Idee der Vernetzung unserer Berufe in die Tat umgesetzt haben.“
Dieser Einschätzung schließt sich auch der BNC vollumfänglich an: „Ohne die engagierten und qualifizierten MFA wäre der Betrieb unserer chirurgischen Praxen nicht denkbar“, erklärt der stellvertretende BNC-Vorsitzende Dr. Frank Sinning, „wir gratulieren dem VMF daher sehr herzlich zu seinem runden Geburtstag und freuen uns auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren.“ MFA übernehmen eine Fülle großer und kleiner Aufgaben in den vertragsärztlichen Praxen: von der Betreuung der Telefonzentrale über die Terminvergabe und die Betreuung von Patientinnen und Patienten bis hin zu eigenständigen Untersuchungen und medizinischen Leistungen. Umso wichtiger ist es dem BNC, die Interessenvertretung der vielen unverzichtbaren Praxisangestellten bei ihren zentralen Forderungen zu unterstützen. „Ebenso wie unsere MFA sind wir als Praxischefs enttäuscht von der Politik, die bis heute einfach ignoriert, welche Anteil vertragsärztliche Praxen und ihre MFA an der Bewältigung von drei Jahren Corona-Pandemie hatten“, kritisiert Dr. Sinning mit Blick auf die Tatsache, dass MFA bis heute keinen Corona-Bonus oder vergleichbare staatliche Zahlungen erhalten haben und dass hervorragende Arbeit der Mitarbeitenden in den Praxen weiterhin nicht angemessen im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abgebildet ist.
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