Mit einem Positionspapier zum ambulanten Operieren in der Urologie haben sich die beiden urologischen Verbände – der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) und die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) – zu den aktuellen Diskussionen rund um die künftige Vergütung ambulanter Operationen geäußert. Darin heißt es, grundsätzlich begrüßten BvDU und DGU die Ambulantisierung und das mit ihr verbundene Ziel der Kosteneinsparung für die Krankenkassen durch Verlagerung nicht zwingend erforderlicher stationärer Operationen in den ambulanten Sektor.

    „Die Ausgestaltung wirft jedoch Fragen, Kritikpunkte und Forderungen beider Verbände auf“, heißt es in dem Papier. Weder für Krankenhäuser noch für den vertragsärztlichen Bereich seien ambulante Operationen bislang kostendeckend zu erbringen. Aktuell besonders problematisch ist die fehlende (vergessene) Berücksichtigung der Vergütung bzw. Erstattung von Sachkosten in der Urologie, insbesondere bei endourologischen Eingriffen. Zusätzlich würden im ambulanten Bereich die seit 2012 enorm gestiegenen Hygienekosten bei der Vergütung im EBM immer noch nicht berücksichtigt.

    „Neben einer Basisfinanzierung für Ausstattungs-, Vorhalte- und Fortbildungskosten muss das Operationsspektrum die Besonderheit des Erbringers der operativen Leistungen bezüglich des von ihm therapierten Patientenspektrums abbilden“, fordern BvDU und DGU. Vor allem zu Beginn der verstärkten Ambulantisierung müssten als Anreiz für erforderliche Investitionen und zum Aufbau notwendiger Strukturen im Umfeld von Krankenhäusern und in vertragsärztlichen Einrichtungen verstärkt Gelder einfließen.

    Die Kosten für Hygiene und Aufbereitung der Medizinprodukte müssten an den Stand der Technik angepasst und entsprechend der gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen übernommen werden. Sachkosten müssten ebenfalls in vollem Umfang übernommen werden, auch Vorhalte- und Strukturkosten müssten adäquat erstattet werden. Insgesamt muss nach Auffassung der urologischen Verbände für ambulante Operationen ein Vergütungssystem geschaffen werden, welches alle tatsächlichen Kosten abbildet und dynamisch an den Stand des Wissens und an zukünftige technische Entwicklungen angepasst wird. Die beiden Verbände kündigten außerdem an, die sektorenübergreifende Zusammenarbeit in der Urologie zu verbessern, die Verzahnung von Vertragsarzt- und Krankenhausmedizin voranzutreiben sowie neue Konzepte zu entwickeln und in die politische Diskussion einzubringen.

    Hier geht es zum Positionspapier von BvDU und DGU.

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