
Unter dem Motto „Besser heilen – Ambulant operieren“ fand der diesjährige Bundeskongress Chirurgie, die größte Fachveranstaltung für ambulante Chirurgie in Deutschland, statt. Im Zentrum der politischen Diskussionen standen die Krankenhausreform und die Notwendigkeit, die ambulante Versorgung weiter auszubauen.
Besonders thematisiert wurden die Hybrid-DRG, die Förderung der Weiterbildung junger Chirurginnen und Chirurgen sowie die Übernahme der medizinischen Versorgung sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen. Kernforderungen waren: Planungssicherheit und Bürokratieabbau – insbesondere im Hinblick auf Investitionen in neue ambulante und hybride Versorgungszentren. Eine Vergütungsstruktur, die von kurzfristigen und oft unausgereiften Rechtsverordnungen abhängig ist, wirkt dem entgegen. Zudem droht ein rein algorithmusbasiertes Vergütungssystem die Versorgungsengpässe – wie künftig in der Fußchirurgie – weiter zu verschärfen.
Ein weiteres zentrales Anliegen war die Stärkung der Weiterbildung im ambulanten Sektor. Diese muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden und darf nicht länger allein auf die Hausarztmedizin fokussiert sein. Ohne eine gezielte Förderung der Weiterbildung durch ambulante Chirurginnen und Chirurgen droht wertvolles Fachwissen verloren zu gehen, was die Patientenversorgung erheblich beeinträchtigen würde.
Besonders die Forderung der Bundeswehr in ihrer Sitzung zur Kriegschirurgie nach chirurgischen Generalisten fand große Zustimmung – da diese sowohl für die Landesverteidigung als auch für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum unverzichtbar sind.
Die Diskussionen machten erneut deutlich, dass die mangelnde politische Wertschätzung für die ambulante Chirurgie gravierende Konsequenzen hat: Immer mehr Praxen werden vorzeitig aufgegeben, wodurch sich der Versorgungsmangel weiter zuspitzt. Auch auf dem kommenden Bundeskongress Chirurgie 2026 wird weiterhin über diese Themen diskutieren werden.